Innerhalb von nicht einmal zwei Wochen stehen sich die Handballer der SG BBM Bietigheim und des ThSV Eisenach erneut gegenüber. Nachdem Bietigheim zwei Ligapunkte aus Eisenach entführen konnte, geht es am Mittwoch (19:30 Uhr) in der Bietigheimer Viadukthalle um den Einzug ins Achtelfinale des DHB-Pokals.

„Es hat Spaß gemacht, hier zu spielen“, freute sich Iker Romero nach dem 32:35-Erfolg in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle. In der Arena, in der die Thüringer Handballer es allen Ligakonkurrenten möglichst ungemütlich machen wollen, haben der Coach der SG BBM Bietigheim und seine Jungs die Stimmung in viel positive Energie umwandeln können und zwei wertvolle Punkte mit nach Hause genommen.

Klar, dass die Spieler von ThSV-Coach Misha Kaufmann jetzt zeigen wollen, dass es auch andersherum gehen kann. Schauplatz der unter interessanten Vorzeichen stehenden Partie ist am Mittwoch die altehrwürdige Viadukthalle, die ideale Spielstätte für ein Match, in dem es hitzig zugehen könnte. Beide Teams wollen mit aller Macht in die nächste Runde des DHB-Pokals. Denn im Achtelfinale, das am 13./14. November im Terminplan steht, wird es unter den letzten 16 Teams langsam interessant. Aufsteiger SG BBM hätte als letztjähriger Zweitligist mit hoher Wahrscheinlichkeit die Chance auf ein weiteres Heimspiel gegen ein Top-Team.

Während die SG BBM sich über einen 19:24-Erfolg bei Drittligist HSG Rodgau Nieder-Roden qualifiziert hatte, steigt der ThSV als letztjähriger Erstligist erst jetzt in das Pokalgeschehen ein. „Für uns ist es ein echtes Endspiel“, sagt Iker Romero. „Wir werden uns in der kurzen Zeit regenerieren und optimal vorbereiten wie vor jedem Ligamatch auch.“ Die Motivation ist hoch bei den Schwaben, die in dieser Saison noch auf ihr erstes Erfolgserlebnis vor den heimischen Fans warten. Zwei Siege auswärts, zwei Niederlagen in der Heimat stehen bislang in der Bilanz von Romeros Jungs.

Beide Teams schöpfen ihren Mut aus jüngsten Niederlagen. Die SG BBM nimmt aus ihrer knappen 30:32- Heimniederlage gegen den VfL Gummersbach vom Sonntag viel Positives mit. Der ThSV lieferte am vierten Ligaspieltag der SG Flensburg-Handewitt einen heißen Kampf, unterlag am Ende dem souveränen Tabellenführer mit 25:30 Toren. Es ist viel Qualität im Team um den 21-jährigen Shooting-Star Marko Grgic, der Olympia-Silber mit der deutschen Auswahl holte. Mit Fynn Hangstein kehrte ein zweifacher Zweitliga-Torschützenkönig nach einem einjährigen Gastspiel beim TuS N-Lübbecke an seine alte Wirkungsstätte zurück. Der Rückraum, aus dem der ThSV gerne auch mal mit vier Spielern enorm viel Druck macht, ist das Prunkstück in Eisenach. Für die größte mediale Aufmerksamkeit hat unter der Wartburg aber die Verpflichtung von Silvio Heinevetter gesorgt. Der 39-jährigen Torsteher kehrte vom TVB Stuttgart in seine Thüringer Heimat zurück.

Auf beiden Seiten wird das letzte Aufeinandertreffen aufgearbeitet. „Wenn man gegen einen Aufsteiger in heimischer Halle nicht gewinnt, müssen taktische Fehler vorliegen. Wir haben das analysiert und die entsprechenden Schlüsse gezogen“, erklärt Misha Kaufmann, der Coach des ThSV Eisenach nach der Niederlage gegen Bietigheim. Iker Romero wird seiner Linie treu bleiben und die Startaufstellung rotieren. Das macht die Schwaben ein stückweit unberechenbarer, passt aber im vollgepackten Oktoberspielplan auch ins Thema Belastungssteuerung