„Finale“ in der EgeTrans Arena

„Finale“ in der EgeTrans Arena
Die Nervenprobe für Spieler und Fans von Aufsteiger SG BBM Bietigheim geht weiter. Am Samstag (19 Uhr) soll in der heimischen EgeTrans Arena endlich der erste Heimsieg unter Dach und Fach gebracht werden. Mitaufsteiger VfL Potsdam reist mit frischem Selbstvertrauen nach Bietigheim-Bissingen.
Das hat schon Züge einer mentalen Geduldsprüfung für Iker Romero und seine Jungs. Ende Oktober 2024 feierten die Bietigheimer Handballer im Spiel bei der HSG Wetzlar ihren letzten doppelten Punktgewinn. Seitdem folgte eine Serie von 13 sieglosen Spielen. Zuhause holte der Aufsteiger in zehn Versuchen lediglich ein Unentschieden (gegen Hannover-Burgdorf) und liegt vor dem 23. Spieltag dennoch auf einem Nichtabstiegsplatz. Gleich nach der jüngsten 37:27-Niederlage beim VfL Gummersbach bläst der spanische Coach der SG BBM zum „Finale“. Gegen den Mitaufsteiger und Tabellenletzten Potsdam soll am Samstag vor den eigenen Fans endlich der Heimknoten platzen. Im Fall einer Niederlage könnten die Schwaben bei einem zeitgleichen Erfolg des HC Erlangen erstmals in dieser Saison unter den Strich und in die Abstiegszone rutschen.
Nach 19 punktlosen Spielen in Serie haben die Gäste aus Potsdam am 22. Spieltag ihren ersten Punktgewinn gefeiert und neues Selbstvertrauen getankt. Das 28:25 über den TVB Stuttgart wird in die Potsdamer Annalen als historisch eingehen, das Team von Emir Kurtagic feierte den ersten Sieg des Vereins in der höchsten deutschen Handballliga. Und plötzlich scheint auch der Klassenerhalt nicht mehr in so weiter Ferne zu sein. Mit zwei Nachholspielen in der Hinterhand geht das junge Team aus Brandenburgs Landeshauptstadt mit einer Kampfansage in die direkten Duelle am Tabellenende. „Wir spielen jetzt mit Bietigheim und Erlangen gegen zwei Mannschaften, die auch eher unten drinstecken. Wir nehmen die Power aus dem Spiel gegen Stuttgart mit und mal sehen, vielleicht sieht die Tabelle in zwei Spieltagen schon anders aus“, wird Vize-Kapitän Maxim Orlov zitiert.
Nach dem Aufstieg wird die enge Partnerschaft zwischen Potsdam und den Füchsen Berlin fortgeführt, aufgrund der gemeinsamen Ligazugehörigkeit jedoch mit anderen Mitteln. Emir Kurtagic folgte Meistertrainer Bob Hanning auf den Stuhl des Cheftrainer. Hanning hat als Sportlicher Leiter weiter die Gesamtverantwortung für das „Sportsystem Füchse Berlin / VfL Potsdam“. Mit Jannek Klein (früher Eulen Ludwigshafen) und Nicolas Paulnsteiner hat Potsdam zwei Spieler ausgeliehen, die beim Berliner Vize Meister unter Vertrag stehen. Und eine ganze Reihe von jungen Spielern aus dem Talentschuppen der Füchse darf sich in dieser Saison beim VfL Potsdam beweisen.
Der 26:28-Hinspielerfolg läutete am 2. Spieltag den frühen Bietigheimer Höhenflug ein, die Jungs von Iker Romero ließen Siege in Eisenach und Wetzlar folgen. Auf eine ähnliche Wirkung, die ein Erfolgserlebnis gegen den Tabellenletzten entfachen könnte, hoffen die Schwaben auch im Rückspiel. In die Vorbereitung auf das Potsdam-Finale jedoch platzte die Verletzung von Dominik Claus, der sich im Training eine schwere Schulterverletzung zuzog. Der Ausfall des mit 62 Saisontoren hinter Jonathan Fischer (72) zweitbesten Feldtorschützen der SG BBM wiegt schwer. Alternativen für die rechte Rückraumposition neben Maximilian Hejny zu finden, das dürfte in dieser Woche ungeplant zu einem Trainingsschwerpunkt geworden sein. Es läuft auf den zeitweisen Einsatz eines dritten Rechtshänders im Rückraum hinaus. Spieler wie Tom Wolf, Fynn Nicolaus oder Kapitän Paco Barthe stehen auf der Kandidatenliste ganz oben.