Handball Hochburg Bietigheim

Es gibt immer ein erstes Mal

Die SG BBM Bietigheim will ihre jüngste Erfolgsserie fortschreiben. Am Samstag (19 Uhr) müssen die Jungs von Iker Romero im dritten Spiel innerhalb von 8 Tagen bei Bundesliga-Absteiger TuS N-Lübbecke bestehen. Gegen den haben die Schwaben in neun Spielen in 1. und 2. Liga sowie im Pokal noch nie gewonnen.

Zwei Geschichten gibt es zu erzählen vor dem Spiel beim bärenstarken Tabellenzweiten, die von Tom Wolf und die von Fredrik und Jo Gerrit Genz. Tom Wolf wechselte nach dem 2. Spieltag vom TuS N-Lübbecke zu den Schwaben und füllt halblinks die letzte freie Planstelle im Bietigheimer Kader. Auf der halblinken Schlüsselposition hatte der Bundesligaabsteiger Sven Weßeling von Bietigheim nach Lübbecke gelockt – ein positionsgetreuer Spielertausch also, wenn auch nicht gerade im zeitlichen Zusammenhang. Sven Weßeling fällt beim TuS leider nach einer Kreuzband- und Meniskusverletzung sehr wahrscheinlich für den Rest der Saison aus. Wolf zeigte schon in seinen ersten Spielen für die SG BBM seine Qualitäten. Mit seinen 63/15 Saisontoren ist er hinter Christian Schäfer (79/46) zweitbester Bietigheimer Werfer, bringt neue Impulse und Ideen ins Offensivspiel der Schwaben und steht häufig auch in der Defensive im Brennpunkt. Auch am Mittwoch traf der 28-jährige Rechtshänder in der EgeTrans Arena beim 24:24 gegen den Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten viermal.

Genz gegen Genz

„Unsere Eltern schauen in der Merkur Arena zu“, sagt Jo Gerrit Genz zum Duell mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder. Gut möglich, dass Jo Gerrit und Fredrik am Samstag sehr schnell auf dem Spielfeld aufeinandertreffen. Wenn Jo Gerrit für den TuS aus dem halbrechten Rückraum abzieht, könnte Fredrik im Tor der SG BBM im Wege stehen. Doch: wer guckt wen am Samstag besser aus? Die Genz-Brüder haben schon auf derselben Seite gespielt, zuletzt in Dormagen und ganz am Anfang bei ihrem Heimatverein CVJM Oberwiehl im Oberbergischen. Beide standen sich aber auch schon auf verschiedenen Seiten gegenüber. Zuletzt 2019/20 im Duell TuSEM Essen (Fredrik) gegen TuS N-Lübbecke (Jo Gerrit). Während der Torsteher von den Füchsen Berlin zu den Schwaben wechselte, kehrte der Halbrechte zur aktuellen Saison von Hamm-Westfalen zum TuS zurück, gehört mit seinen 58 Toren genau wie Bruder Fredrik zu den Leistungsträgern in seinem Team und steuerte beim jüngsten 29:29-Unentschieden gegen den ThSV Eisenach acht Treffer bei.

Auch der TuS N-Lübbecke will am Samstag eine Erfolgsstory fortschreiben, die im Idealfall im sofortigen Wiederaufstieg münden soll. Seit Anfang Oktober blieben die Ostwestfalen in neun von 11 Partien unbesiegt. In der Merkur Arena musste sich die Mannschaft von Michael Haaß bislang nur gegen den HBW Balingen-Weilstetten geschlagen geben. Nach dem Abstieg aus dem Oberhaus übernahm der frühere Nationalspieler, der bis Januar 2022 als Coach an der Seitenlinie des Bundesligisten HC Erlangen gestanden hatte, im Sommer das Ruder bei den Ostwestfalen. Der personelle Umbruch hielt sich in Grenzen und war schon frühzeitig durch namhafte Neuzugänge abgefedert worden. Neben dem älteren der Genz-Brüder stieß von den Rhein-Neckar Löwen mit Nikolas Katsigiannis ein Torsteher zum TuS, der auch schon Erfahrung in der Nationalmannschaft sammeln durfte.

Es ist schon ein Hammer-Programm, das da im Dezember mit drei Spielen gegen das Top-Trio der Liga auf die Schwaben wartete. Dazu kommt am nächsten Donnerstag im DHB-Pokal das Achtelfinal-Highlight gegen den THW Kiel. Teil 1 und 2 mit dem Sieg in Eisenach und dem Punktgewinn gegen den HBW Balingen-Weilstetten war erfolgreich. SG BBM-Coach Iker Romero hofft, dass diese Welle seinen Jungs noch ein stückweit trägt und die Belastung der beiden aufeinander folgenden Englischen Wochen mit fünf Spielen innerhalb von zwei Wochen vergessen lässt.

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