Handball Hochburg Bietigheim

Es geht um die Plätze im vorderen Mittelfeld

Die SG BBM Bietigheim hat noch Ziele in der aktuellen Spielzeit. Im vorletzten Heimspiel der Saison erwartet der Tabellensechste am Sonntag (17 Uhr, EgeTrans Arena) den VfL Lübeck-Schwartau. Beide Teams wollen sich im Saisonendspurt nach oben verbessern.

Die Bietigheimer Handballer haben auf diesem Weg am Mittwoch beim 29:29 im Nachholspiel gegen den HSC Coburg einen Punkt eingebüßt. Am Sonntag folgt der dritte Teil der Englischen Wochen mit fünf Spielen innerhalb von 15 Tagen. Der VfL Lübeck-Schwartau kommt – sieht man von der Anreise ab - ausgeruhter in die EgeTrans Arena. Die Voraussetzungen sind nicht nur deshalb etwas knifflig für die Schwaben. Gegen Coburg musste Iker Romero ganz kurz vor dem Spiel seine taktische Marschroute ändern. Neben dem erkrankten Tim Dahlhaus war auch Dominik Claus nach seiner Gehirnerschütterung noch nicht einsatzfähig, die rechte Rückraumseite mithin blank. Kurz-Comebacker Marco Rentschler kam so zu einem weiteren Aushilfseinsatz auf der rechten Angriffsseite. Wie das am Sonntag aussieht, wird sich wohl erneut kurzfristig entscheiden. Das Ziel bleibt fest im Visier: Platz 4 scheint im Endklassement unverändert möglich.

Mitte April hat auch Michael Roth ein neues Saisonziel für seine Jungs ausgegeben: einen einstelligen Tabellenplatz. Davon waren die Ostsee-Handballer meilenweit entfernt, als die Trainerlegende Ende Januar interimsweise Piotr Przybecki abgelöst hatte. Schon seit November war klar, dass in der nächsten Saison David Röhrig übernehmen wird, aktuell noch Nachwuchstrainer in Dormagen. Und Michael Roth, der zuerst als Spieler (unter anderem Meister und Pokalsieger mit dem TV Großwallstadt) und ab 1994 auch als Trainer (Großwallstadt, Melsungen) eine herausragende Vita aufweisen kann, zieht weiter. In diesen Tagen wurde bekannt, dass der 60-Jährige in der kommenden Saison am Bodensee beim österreichischen Erstligisten Bregenz seine Zelte aufschlagen wird.

In Lübeck und Bad Schwartau ist es Roth offenbar gelungen, das Potential der Mannschaft in die richtigen Bahnen zu lenken. Im Hinspiel im November hatte sich die SG BBM in einem torreichen Spiel mit 31:35 in der Hansehalle durchgesetzt, Christian Schäfer (8/3) und Dominik Claus (7) waren die eifrigsten Torewerfer auf Seiten der Schwaben. Mit 14:22 Punkten gestartet, angelte das Ostsee-Team im Jahr 2022 bislang 20:12 Punkte und machte verlorenen Boden wieder wett. Prunkstück ist die Rückraumreihe des Tabellenzehnten, in dem sich Lübeck-Schwartau für die kommende Saison allerdings komplett neu aufstellen wird müssen. Mit dem Niederländer Niels Versteijnen (168/22 Saisontore), dem tschechischen Spielmacher Matej Klima (139) und Markus Hansen (106/39) wartet geballte Wurf-Power. Versteijnen und Klima wechseln in die 1. Liga, der 33-jährige Hansen beendet seine Karriere.

Gelegentlich greift Michael Roth tief in die Taktikkiste. Mit konsequentem Überzahlspiel durch den zusätzlichen Feldspieler hat der VfL in den letzten Wochen manchen Gegner mürbe gemacht, den HSC Coburg mit einem deutlichen 37:25 nach Hause geschickt oder dem Tabellenzweiten Hamm-Westfalen in dessen Halle beim 32:32 einen Punkt abgetrotzt. Auf diese Variante gegen eine offensive 6:0-Verteidigung wird sicher auch Iker Romero seine Jungs einstellen müssen. Der Spanier war nicht damit zufrieden, wie sich seine Mannschaft gegen Coburg präsentierte. Nach dem Schlusspfiff forderte er schon mal mehr Durchsetzungswillen in den 1:1-Aktionen, mehr Effizienz und Konsequenz in Abwehr und Angriff, rundum dieselbe Einstellung, mit der die Bietigheimer Handballer in der Rückrunde gut gefahren sind und sich ins vordere Tabellendrittel gekämpft haben.

Ob der frühere Weltklasse-Handballer da schon an den Gegner am Sonntag gedacht hat? Die Partie wird auch als kostenfreier Livestream aus der EgeTrans Arena unter www.handball-deutschland.tv übertragen.

Foto: Christian Schaffrath

 
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