Handball Hochburg Bietigheim

Erstes Punktspiel der SG-Männer in der EgeTrans-Arena

Von diesem Wochenende an geht es in den höchsten Handball-Ligen wieder um die Punkte. Erstmals nach vielen Spielzeiten feiern die Männer der SG BBM Bietigheim ihren Punktspielauftakt wieder in heimischer Halle. Am Sonntag (18 Uhr) geht es in der EgeTrans-Arena gegen Aufsteiger HC Rhein Vikings.

Jahrelang gehörten die Bietigheimer Handballer an den ersten Spieltagen zu den „Nestflüchtern“. Man ging den Vorbereitungen des Bietigheimer Pferdemarktes und den späten Sommerferien in Baden-Württemberg aus dem Weg und begann häufig mit zwei Auswärtspartien. In dieser Runde nicht. Das liegt auch daran, dass die 4500 Zuschauer fassende EgeTrans-Arena zur Hauptspielstätte der SG BBM-Männer werden soll.

Abschied von der Viadukthalle

Und auch sonst dürfen sich die Handballfans in Bietigheim auf einige Neuerungen freuen. Vor dem ersten Heimspiel lädt die SG BBM am Sonntag ab 16 Uhr rund um die EgeTrans Arena zum Familientag ein mit Bewirtung und vielen Aktionen wie Hüpfburg oder Wurfgeschwindigkeitsmessung. Neu wird bei den Heimpartien der FAN-Treff sein. Nach Spielende wird die Pressekonferenz zukünftig im Foyer moderiert. Dabei wird es auch Gelegenheit geben, direkt mit den Spielern Kontakt aufzunehmen.

Fragt man die Hauptakteure, dann sind alle heiß darauf, dass es endlich losgeht. Das erste Punktspiel markiert das Ende einer intensiven Vorbereitungsphase, die ganz schön auf die Knochen gehen kann. Dass es dabei auch den Trainer trifft, ist eher ungewöhnlich. SG BBM-Coach Hartmut Mayerhoffer ziert seit letzter Woche ein blaues Veilchen knapp unter dem linken Auge. „Man sollte eigentlich wissen, wann man zu alt für den Sport ist und aufhören sollte“; kommentiert der 48-Jährige trocken den Ellbogencheck von Neuzugang Panagiotis Erifopoulos im Training. „Wir haben die Vorbereitung so ausgerichtet, dass jeder am Sonntag frisch und fit an den Start gehen kann“, sagt Mayerhoffer. Nach den zwei kräftezehrenden Pokalspielen am letzten Wochenende bedeutete das zu Wochenbeginn zunächst eine zusätzliche Auszeit. Seit Mittwoch gilt die volle Konzentration jedoch dem kommenden Gegner. Alle Spieler im Bietigheimer 15er-Kader, auch die zuletzt angeschlagenen Gerdas Babarskas und Jan Asmuth, sind einsatzfähig.

2. Liga gewinnt an Qualität

Aufsteiger HC Rhein Vikings übt sich vor seiner Premiere in der 2. Liga betont in Unterstatement. „Die SG ist ohne Zweifel klar der Favorit und wir der Außenseiter“, wird der Aufstiegstrainer der Wikinger, Ceven Klatt, zitiert. Offizielles Saisonziel ist der Klassenerhalt. Doch der Neuling ist alles andere als ein gewöhnlicher Aufsteiger. Als Neusser HV galt das Team schon in der vergangenen Saison als hochgradig zweitligatauglich, holte sich mit 29 Siegen aus 30 Spielen und 59:1 Punkten die Meisterschaft in der Weststaffel der 3. Liga. Die Fusion mit ART Düsseldorf, der Umzug auf die andere Rheinseite in das 3300 Zuschauer fassende Düsseldorfer Castello und der neue „Markenauftritt“ als HC Rhein Vikings sind Zeichen einer gewissen Aufbruchstimmung am Niederrhein. Das Team ist noch einmal mit Spielern verstärkt worden, die durchweg große Erfahrung aus der zweiten und ersten Liga mitbringen. Mit Alexander Oelze, Nils Artmann und Christian Hoße kamen langjährige Leistungsträger des Bergischen HC, dazu mit Andreas Bornemann der Top-Shooter des TV Neuhausen/Erms. Teo Coric spielte zuletzt beim TVB Stuttgart auf der Kreisposition. Viele sehen in den Wikingern vom Rhein den stärksten von vier starken Aufsteigern.

Aufstiegsplätze heiß begehrt

Die 2. Liga wird nach Einschätzung vieler Trainer in dieser Saison noch einmal an Qualität gewinnen. Nach der Ligareform wird es in dieser Spielzeit nur noch zwei Aufsteiger in die Bundesliga geben. Die drei Erstliga-Absteiger HBW Balingen-Weilstetten, HC Coburg und Bergischer HC wollen sich in der 2. Liga keine Konsolidierungsphase gönnen und streben die sofortige Rückkehr ins Oberhaus an. Auch eine Reihe von etablierten Zweitligateams hält die Zeit für reif, ganz oben anzugreifen. Dazu zählt SG BBM-Coach Mayerhoffer in erster Linie die Rimpar Wölfe, Vierter der Vorsaison, Lübeck-Bad Schwartau, Nordhorn-Lingen oder Hamm-Westfalen.

Ziel: einstelliger Tabellenplatz

Nur auf den ersten Blick mutet da das Saisonziel der Schwaben, ein einstelliger Tabellenplatz, wie ein Rückschritt an. Der letztjährige Fünfte der 2. Liga muss mit Jürgen Müller, Dominik Claus, Panagoitis Erifopoulos, Martin Marčec und Felix König fünf neue Spieler integrieren, so viele wie seit Jahren nicht mehr. „Die Jungs schätzen das realistisch ein“, ist sich Mayerhoffer sicher. 

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