Handball Hochburg Bietigheim

Ein echter Höhepunkt zum Abschluss der Hinrunde

Für viele Fans in Bietigheim und Balingen ist die Begegnung einer der Höhepunkte im Terminkalender der 2. Liga. Zum Abschluss der Hinrunde erwartet Bundesliga-Absteiger HBW Balingen-Weilstetten (Platz 5) am Freitag den Tabellenzweiten SG BBM Bietigheim (Anpfiff: 19.45 Uhr).

In der 2350 Zuschauer fassenden Balinger Sparkassenarena gibt es schon längst keine Sitzplatztickets mehr für das Derby der beiden württembergischen Teams im Unterhaus. Weit über 100 Fans werden die Bietigheimer Handballer am Freitag auf die Alb begleiten. Die Ausgangssituation beider Teams verspricht eine spannende Partie, in die beide Seiten mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen gehen werden. Während der Tabellenzweite in den letzten drei Partien gegen Mannschaften aus dem oberen Drittel der Tabelle als Sieger vom Platz ging, baut HBW Balingen-Weilstetten auf seine Heimstärke und auf sein erklärtes Saisonziel, den sofortigen Wiederaufstieg.

Druck liegt beim HBW

Die Bietigheimer Handballer können einigermaßen gelassen in die Partie gehen. Sie haben mit Platz 2 und 27:9 Punkten die Erwartungen bereits mehr als erfüllt. Der Druck liegt eindeutig beim Tabellenfünften, der vier Punkte hinter Bietigheim noch zum Sprung auf den Aufstiegsplatz ansetzen muss. Eines kann als sicher gelten: beide Trainer werden keinerlei Mühe haben, den Spannungsbogen in ihren Teams vor diesem Hinrundenfinale aufzubauen.

Schon früh in der Saison haben die „Gallier von der Alb“ die Weichenstellung für ihre mittelfristige Zukunft korrigiert. Balingen-Weilstetten hat Ende Oktober einen perspektivischen Trainerwechsel vorgenommen, der über die laufende Saison hinaus wirken soll. Auf den Isländer Rúnar Sigtryggsson folgte Jens Bürkle. Der frühere HBW-Spieler und Trainer in Rimpar und Hannover-Burgdorf wurde mit einem Vertrag bis 2020 ausgestattet.

Auch der Kader des HBW spiegelt die Zielsetzung der Bürkle-Truppe wieder. Zum früheren deutschen Nationalspieler Martin Strobel auf der Spielmacherposition gesellen sich viele Spieler aus dem letztjährigen Erstliga-Kader. Dazu kommen hochklassige Neuzugänge wie Linksaußen Oddur Gretarsson (Emsdetten), Valentin Spohn (Leutershausen), Dadi Runarsson (Aue) oder der tunesische National-Keeper Marouan Magaïez. Der erfolgreichste Balinger Werfer, Rechtsaußen Gregor Thomann (88/19), ist zu dieser Saison aus Konstanz zurückgekehrt.

Drei Akteure mit Balinger Vergangenheit

Robin Haller ist einer von drei Spielern im Kader der SG BBM mit Balinger Vergangenheit. Der Halblinke spielte in der Jugend bis 2006 beim Team aus dem Zollernalbkreis. „Für mich ist es ein Spiel, in dem es wie in den anderen auch um zwei Punkte geht“, sagt Haller. „Das ist bei Felix sicher nochmal etwas anderes“. Felix König war kurz vor der Saison von Balingen auf die Spielmacherposition der Bietigheimer gewechselt und hat sich in Rekordzeit an Metter und Enz akklimatisiert. „Im Moment hält sich die Spannung noch in Grenzen“, sagt er. „Das wird sicher anders werden, wenn wir am Freitag in die Halle einlaufen.“ Für den 27-Jährigen ist die Rückkehr nach Balingen in der Tat etwas Besonderes. „Auf jeden Fall. Ich habe vor dieser Saison noch nie woanders gespielt.“ Er kennt die Stimmung in der Sparkassenarena ganz genau. „Davon dürfen wir uns nicht anstecken lassen. Wenn wir das Maximale aus uns herausholen können, können wir überall gewinnen.“ Der Dritte im Bunde ist übrigens Torsteher Jürgen Müller, der von 2003 bis 2007 in Balingen auch den Aufstieg des HBW in die Bundesliga 2006 miterlebte.

"In der Tabelle oben bleiben"

„Man muss sehen, dass sich die Voraussetzungen grundsätzlich unterscheiden“, betont Hartmut Mayerhoffer. Der Bietigheimer Trainer meint damit zum einen die finanziellen Unterschiede zwischen seiner SG BBM und dem - gemessen am Saisonetat - Krösus der Liga, wie auch die Zielsetzungen in der laufenden Runde. „Wir spielen in einer Liga mit viel Konkurrenz bislang eine überragende Rolle“, sagt Mayerhoffer. „Die wenigsten haben uns zugetraut, noch einmal eine solche Hinrunde zu spielen wie in der letzten Saison.“

„Es klingt zwar etwas abgegriffen“, sagt Robin Haller, „aber wir wollen versuchen, so lange wie möglich in der Tabelle oben zu bleiben.“ Und auch Mayerhoffer traut seinem Team am Freitag im Lokalderby zu, eine gute Rolle zu spielen: „Wenn wir die Leistung aus der ersten Halbzeit gegen Dessau-Roßlau über die vollen 60 Minuten zeigen können, dann sind wir auch in Balingen nicht chancenlos.“

Bericht: Bernhard Gaus

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