Handball Hochburg Bietigheim

Die rechte Hand von Iker Romero heißt Ryota Tanimura

Der bisherige Assistenztrainer Ryota Tanimura übernimmt bei Erstliga-Aufsteiger SG BBM Bietigheim die Aufgaben des Co-Trainers. Der 38-jährige Japaner, der seit Anfang 2022 das Trainerteam der Schwaben unterstützt, wird mehr Verantwortung erhalten.

Über seinen Arbeitgeber Wakunaga Pharmaceutical, für dessen Werksteam in Hiroshima er in seiner aktiven Laufbahn im linken Rückraum spielte, und den japanischen Handballverband erhält der japanische Trainernovize die Gelegenheit, seine Erfahrungen als Trainer in Europa weiter auszubauen. Ursprünglich war die Hospitanz des sympathischen früheren japanischen Nationalspielers bis Sommer 2023 befristet, jetzt lernt der 38-Jährige zusammen mit der SG BBM auch die 1. Liga kennen – und das in der ersten Reihe.

Als Assistenztrainer blieb Tani in der vergangenen Saison meist im Hintergrund und war beispielsweise für Statistikauswertungen zuständig. Jetzt wachsen seine Aufgaben. Im Training wird er Iker Romero neben den Aufwärmthemen beispielsweise in der Gruppenarbeit unterstützen. Ein weiteres Aufgabenfeld werden die Videoschnitte in der Vorbereitung auf die jeweiligen Gegner sein.

Auf der Bank wird Tani die Wechselsituationen im Blick haben. Er ist auf der Innenseite auch in direktem Kontakt mit der Spielleitung, hat den besten Blick auf das, was der Gegner macht, und steht im ständigen Austausch mit Iker Romero. „Die Aufgaben bedeuten für mich eine große Wertschätzung, aber auch Verantwortung“, sagt Tani. „Im ersten Jahr hier habe ich viele freundliche Menschen getroffen, alle haben mich unterstützt“, sagt der Japaner. „Im zweiten Jahr habe ich noch mehr von diese Weltklasse-Mentalität und Professionalität kennengelernt. Ich glaube, wir werden das alles in meinem dritten Jahr noch toppen.“

Wer Ryota Tanimura in der Halle erlebt, der weiß, dass Handball ein Teil seines Lebens ist, dem er sich mit viel Akribie widmet. Innerhalb von zwei Jahren hat sich der Japaner erstaunliche Deutschkenntnisse angeeignet. „Ich verstehe jetzt fast alles, Lesen und Schreiben wird immer besser“ – nicht die leichteste Aufgabe, wenn sich Kultur und Sprache so unterscheiden. „Mir gefällt es hier in Bietigheim sehr gut“, bestätigt Tani.

Irgendwann in naher Zukunft wird Ryota Tanimura seine Erfahrungen aus Europa in den japanischen Handball einbringen, der sich professionalisieren soll. „Es gibt in Japan praktisch keinen Einheimischen, der diese Trainerausbildung genießen darf“, bestätigt Tanimura.

Seine aktive Handballzeit als linker Rückraumspieler hat der Handballenthusiast noch nicht ganz zu den Akten gelegt. Wenn immer es möglich ist, will er in der kommenden Saison weiter für die dritte Mannschaft der SG BBM an den Start gehen. Und noch etwas kann sich Tani – augenzwinkernd - vorstellen: „Ich glaube, ich muss in diesem Jahr auch noch Spanisch lernen.“

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