Handball Hochburg Bietigheim

Der Meister zeigt keine Schwäche

Der SC Magdeburg spielt gegen die SG BBM Bietigheim eine überzeugende Partie, gewinnt sein Heimspiel in der mit 6.600 Zuschauern ausverkauften GETEC-Arena gegen die Schwaben mit 35:26 (19:12) Toren.

Rund 20 Minuten dauerte die Anlaufphase des Deutschen Meisters, der gleich nach 60 Sekunden den Ausfall seine bislang erfolgreichsten Torschützen wegstecken musste. Omar Ingi Magnusson war unglücklich mit dem Fuß umgeknickt und musste auf der Trage vom Platz. Ihn ersetzte im breiten Kader des SCM nahtlos Albin Lagergren, der gleich den Treffer zum 2:1 für die Gastgeber markierte.

Beim 9:7 ruft SCM-Coach Bennet Wiegert seine Jungs an die Seitenlinie. Bietigheim hat bis dahin einen guten Job gemacht und hält den Anschluss. Die Führung hat Magdeburg zu diesem Zeitpunkt seinem Keeper Sergey Hernández zu verdanken, der schon vor der Pause neun Paraden auf dem Zettel hat. Die Chancenverwertung war vielleicht der Kritikpunkt in einer guten Auftaktphase der SG BBM. Aber auch Magdeburg lässt nach dem Geschmack von Wiegert noch zu viele Bälle liegen, Daniel Rebmann im Tor der SG BBM entschärft zwei Siebenmeter. Auch nach dem 12:10 durch Tom Wolf war der Aufsteiger noch bis auf zwei Tore dran. In den letzten sechs Minuten sorgte Magdeburg mit viel Druck noch für eine deutliche 19:12-Halbzeitführung.

Der Dauerdruck des SC Magdeburg zeigt mit zunehmendem Spielverlauf Wirkung bei der SG BBM, am deutlichsten in den letzten Minuten vor der Pause. Bietigheims Rückraum ist fest im Griff von Magdeburgs Innen- und Halbverteidigung. SG BBM-Spielmacher Juan de la Peña, von 2017 bis 2019 im Trikot des SCM, findet wie seine Nebenleute keine Lücken im SCM-Bollwerk. In der 1:1-Effektivität hat die Offensive des Deutschen Meisters am Sonntag deutlich die Vorteile auf ihrer Seite. Wenn sich Bietigheim klare Torchancen erspielen kann, dann geht es meist über die beiden Außenpositionen, über Alexander Pfeifer und Gonzalo Pérez. Im zweiten Abschnitt wird auch Jonathan Fischer das ein oder andere Mal am Kreis in Szene gesetzt. Die häufig klareren Wurfchancen erarbeitet sich jedoch in weit größerer Zahl der SC Magdeburg, der gleich nach der Pause auf 21:12 davonzieht und das Spiel sicher kontrollieren kann ohne an seine personellen Reserven zu gehen. Die zuletzt angeschlagenen Christian O'Sullivan und Michael Damgaard bleiben auf der Bank.

Auch ein Indiz der Magdeburger Überlegenheit: Die SG BBM kann den Tabellenfünften kein einziges Mal ins Zeitspiel zwingen, umgekehrt gerät Bietigheim häufig unter Zeitdruck. Die Jungs von Iker Romero wehren sich nach Kräften gegen eine allzu deutliche Niederlage. Nachdem Magdeburg beim 23:13 gleich nach der Pause erstmals zweistellig führt, kann die SG BBM den Abstand bei 24:17 und später beim 30:23 wieder auf das Halbzeitniveau bringen. Der eingewechselte Fredrik Genz ist gerade in der Schlussphase einige Male Endstation für die SCM-Angreifer.

Nach dem Ausflug in die Spitzenregionen des deutschen Handballs muss die SG BBM jetzt schnell ihre Konzentration auf den Donnerstag fokussieren. Dann spielt der Aufsteiger beim HC Erlangen, einem direkten Kontrahenten im unteren Tabellendrittel.


SC Magdeburg: Hernández, Portner; Persson (2), Musche (5/3), Zehnder (7/2), Zechel (5), Kristjansson (5), Pettersson (1), Magnusson, Serradilla Cuenca (2), Lagergren (6), Mertens (2), Saugstrup, O'Sullivan, Damgaard, Bergendahl.

SG BBM: Genz, Rebmann; Vlahovic (2), Kühn (1), Claus, Wolf (5/2), de la Peña, Nicolaus (2), Wiederstein (1), Pérez Arce (4), Barthe (2), Strosack, Pfeifer (4), Fischer (4), Hermann, Hejny (1).

Zeitstrafen: Bergendahl (24.) - Wiederstein (4.), Pfeifer (18.), de la Peña (33.), Barthe (42.), Pérez Arce (43.).

Siebenmeter: 5/8 – 2/2

Spielverlauf: 5:5 (10.), 10:7 (21.), 12:10 (23.), 16:11 (27.), 19:12 (30.), 22:13 (33.), 24:17 (40.), 27:20 (44.), 29:22 (47.), 33:23 (52.), 35:26 (59.)

Schiedsrichter: Julian Köppl / Denis Regner (DHB Elitekader)

Zuschauer: 6.600 (GETEC Arena, Magdeburg) ausverkauft.

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