Der Ball fliegt wieder!
Der Ball fliegt wieder in der HBL. Am Sonntag (17 Uhr) erwartet die SG BBM Bietigheim in der Viadukthalle den TV Emsdetten. Der erste Spieltag nach fast sechswöchiger WM-Pause schließt die Hinrunde ab.
Und die Bietigheimer Handballer belegen zur Halbzeit der Saison mit Platz 3 einen der Aufstiegsplätze zur Beletage des deutschen Handballs. Eine Zwischenbilanz, auf der sich keiner im Schwabenland ausruhen will. Im ersten Pflichtspiel des Jahres 2017 rechnet die SG BBM mit einer gut gefüllten Viadukthalle.
„Wir werden keinen Platz kampflos aufgeben“, hatte SG BBM Trainer Hartmut Mayerhoffer schon in der Vorbereitung die Marschrichtung vorgegeben. Am Donnerstag mischten sich dann Sorgenfalten in eine insgesamt positiv verlaufende Vorbereitungsphase. Jan Döll war im Training umgeknickt. Der Rechtsaußen wäre neben Tim Dahlhaus der zweite Ausfall eines Linkshänders beim Tabellendritten. Nach muskulären Problemen im Rücken ist der 24-Jährige Dahlhaus, mit 66 Saisontreffern der dritterfolgreichste Werfer der SG BBM, wohl erst in zwei Wochen wieder beschwerdefrei - wenn alles perfekt läuft. Und so grübelt der Bietigheimer Übungsleiter insbesondere über den Optionen für die rechte Angriffsseite. „Max Emanuel hat eine wirklich gute Vorbereitung gespielt“, sagt Mayerhoffer, der dem Ex-Jugendnationalspieler einen größeren Part in der Rückrunde zutraut als noch in der Hinrunde. „Allzweckwaffe“ Robin Haller wäre eine Alternative für diese Position.
André Lohrbach geht, Jan Asmuth kommt
Aktuelles Thema ist auch der kurzfristige Abschied von Linksaußen André Lohrbach, der seinen Vertrag zum 1. Februar aufgelöst hat. Der 27-Jährige spielte seit 2012 an Metter und Enz und wurde in den Jahren in zweiter und erster Liga zu einem der Führungsspieler der Schwaben. Er zieht mit seiner Familie bereits im Februar nach Kiel und soll am Sonntag verabschiedet werden. Seinen Platz nimmt schon gegen den TV Emsdetten Jan Asmuth ein, ein 24-jähriges Bietigheimer Eigengewächs. Der Spielmacher der zweiten Mannschaft der SG BBM bringt bislang Erfahrung aus der Jugend-Bundesliga und der Württemberg-Liga mit.
Derweil ist das Personalkarussell unterm Viadukt auch mit Blick auf die kommende Spielzeit mit dem angekündigten Abschied von Julius Emrich in Schwung gekommen. Der Kapitän wechselt zur nächsten Saison zum SV Kornwestheim, dann sehr wahrscheinlich in die 3. Liga. „Wir werden uns auf der Position umschauen“, sagt Mayerhoffer, „und jemanden suchen, der zu uns passt.“ Mehr gibt es zu dieser Personalie noch nicht zu vermelden.
Zwei Offensivteams treffen aufeinander
Mayerhoffer stellt sich gegen den TV Emsdetten auf „eine Partie mit offenem Visier“, ein Spiel mit viel Tempo ein. Neben der SG BBM zählt der TV Emsdetten zu den Teams mit den meisten geworfenen Toren. Mit Georg Pöhle (106), Jasper Adams (90), Oddur Gretarsson (81) und Merten Krings (72) haben die Westfalen vier Werfer unter den Top-30-Schützen der Liga. Verletzungsausfälle wie der von Neuzugang Malte Schröder (Melsungen) verhinderten bislang eine bessere Platzierung der Westfalen. Mit den vier Erfolgen vom Dezember befindet sich die Truppe von Daniel Kubes aber in einem starken Aufwärtstrend, die mit 10:6 Punkten positive Auswärtsbilanz lässt aufhorchen. „Mit den Neuverpflichtungen gehört das Team in dieser Saison ins vordere Tabellendrittel“, ist sich Mayerhoffer sicher. Neu sind beim Tabellenneunten neben Top-Werfer Pöhle im linken Rückraum mit Konstantin Madert (Rimpar) und Endre Komendant (Budapest) auch beide Torhüterpositionen. Kurz vor der Winterpause vermeldete Emsdetten schließlich einen weiteren Personaltausch auf der rechten Außenposition. Vom VfL Bad Schwartau kam Marten Franke für Artjom Antonevitch, dessen Vertrag aufgelöst wurde.
Nach zuletzt vier sieglosen Spielen und dem Verlust der Tabellenführung will die SG BBM endlich wieder doppelt punkten. Nebenbei könnte Bietigheim seine bislang negative Bilanz gegen Emsdetten aufpolieren. Einem Erfolg stehen fünf Niederlagen gegenüber, die letzten drei mit jeweils einem Tor Differenz. „Es ist gut, dass es jetzt wieder losgeht“, sagt Mayerhoffer. „Die Akkus sind aufgeladen, die Jungs machen einen guten Eindruck.“ Oder wie es Keeper Domenico Ebner ausdrückte: „Ich kann nur eines sagen: die Jungs sind heiß, sie wollen wieder spielen.“