Der Stachel der Enttäuschung saß tief beim Neuling am Samstag nach der unglücklichen Niederlage in letzter Sekunde. Doch nur drei Tage später geht es für die Spieler um Timo Salzer erneut um dringend benötigte Punkte, wenn der TSV Hannover-Burgdorf am Dienstag (19 Uhr) seine Visitenkarte in der Ludwigsburger MHPArena abgibt.

Bietigheims Routinier verweilte nach dem frustrierenden 24:25 beim HBW Balingen-Weilstetten am längsten noch auf dem Parkett der Stuttgarter Porsche-Arena und stellte sich tapfer den Journalisten, während nebenan der schwäbische Lokalrivale seinen glücklichen Punktgewinn feierte. „Da wir am Dienstag schon wieder spielen, bleibt uns nichts anderes übrig, als das Spiel abzuhaken“, gab Salzer achselzuckend zu Protokoll. „Wir müssen uns auf den nächsten Gegner vorbereiten und schauen, dass wir gegen Hannover zwei Punkte holen“. Es wird enger für den Aufsteiger. SG BBM-Coach Hartmut Mayerhoffer bleibt in der Tat wenig Zeit, um sich selbst und sein Team wieder neu zu motivieren. Deshalb versammelte er schon am Sonntagvormittag nur wenige Stunden nach dem Schlusspfiff seine Schützlinge wieder um sich.

SG BBM gegenüber der Hinrunde verbessert

Mit einiger Distanz betrachtet gab es durchaus Positives zur Entwicklung beim Tabellenletzten zu vermelden, nur eben keine Punkte. Die Abwehr um einen glänzenden Darko Stanić im Tor brachte die SG BBM erneut auf Augenhöhe mit dem Gegner. Erneut ließ sich Bietigheim auch durch einen 4-Tore-Rückstand in der zweiten Hälfte nicht abschütteln. Aus dem Positionsspiel heraus musste der Aufsteiger jedes seiner Tore hart erarbeiten und gegen die Bundesliga-erfahrene Abwehr des HBW sehr viel investieren. Das wird am Dienstag gegen den TSV Hannover-Burgdorf nicht anders sein.

Die Hannoveraner Presse sieht das Team von Christopher Nordmeyer gegenwärtig in einem leichten Abwärtstrend. Aus den letzten sechs Partien gab es nur einen Sieg (gegen den TBV Lemgo). Unter den fünf Niederlagen waren jedoch auch die gegen die Hochkaräter Flensburg und Kiel. Doch insbesondere das Pokal-Aus zu Hause gegen Gummersbach (30:31) und die jüngste klare Heimniederlage gegen den HSV Hamburg (30:36) tun dem Team aus der niedersächsischen Landeshauptstadt weh, das sich unter Nordmeyer in den letzten Jahren in der Bundesliga etabliert hat. So sind die „Recken“, wie sich die Handballer von Hannover-Burgdorf seit einiger Zeit nennen, auf vorweihnachtlicher Rehabilitationstour im Süden, die Punkte gegen den Aufsteiger sind natürlich fest eingeplant.

Hannover-Burgdorf will mit ausgeglichenem Punktkonto in die Winterpause

Von Nationalspieler Sven-Sören Christophersen gibt es eine klare Ansage. „Wir haben jetzt vor der Winterpause noch in zwei Spielen die Möglichkeit unser Punktekonto auszugleichen – das muss unser Ziel sein“, gibt der halblinke Rückraum die Vorgabe für die letzten beiden Aufgaben gegen Bietigheim und Friesenheim aus. Und das bedeutet bei aktuell 17:21 Punkten nichts weniger als zwei Siege. Neben Christophersen gehörten die Top-Werfer der Niedersachsen, Lars Lehnhoff (117/53) und Kai Häfner (77), schon beim ungefährdeten 36:29 für Hannover-Burgdorf im Hinspiel zu den Leistungsträgern. Die Langzeitausfälle der beiden Rückraumakteure Jan-Fiete Buschmann und Mait Patrail (beide nach Schulterverletzungen) kann der TSV mit seinem breiten Kader ausgleichen. Zuletzt fehlte mit Kapitän Torge Johannsen jedoch auch der Stamm-Rechtsaußen.

Der Spielplan ist kein Wunschkonzert. Und deshalb spielt die SG BBM ihr Heimspiel kurz vor Weihnachten und nicht zwischen den Jahren. Die Macher der SG BBM hätten sich sicher den attraktiven Termin zwischen den Festtagen gewünscht, wenn das Zuschauerinteresse traditionell höher ist. Nach dem Vorverkauf zu urteilen, darf der Bundesliga-Aufsteiger in Ludwigsburg nach seinem couragierten Auftritt gegen Balingen-Weilstetten wieder mit viel Rückendeckung durch die eigenen Fans rechnen. Für den letzten Heimauftritt der Bietigheimer Handballer in diesem Jahr in der MHPArena gibt es noch Karten in allen Kategorien.