Bundesliga-Absteiger unter sich
Zwei alte Bekannte stehen sich am Ostersamstag (20.15 Uhr) in der Viadukthalle gegenüber, wenn die SG BBM Bietigheim auf die TSG Ludwigshafen-Friesenheim trifft. In den letzten fünf Spielzeiten gab es dieses Duell. Und ob in der zweiten oder ersten Liga, meist war Pfeffer drin im kleinen Süd-Derby.
Auch diesmal geht es für beide Teams um wichtige Punkte. Friesenheim will als Tabellenvierter den Anschluss an die Aufstiegsplätze nicht verlieren. Der Rückstand beträgt 11 Spiele vor dem Saisonende zwar sechs Minuspunkte, doch das Team von Benjamin Matschke wird keine Gelegenheit auslassen, den Abstand zu verringern oder zumindest den momentanen vierten Rang auszubauen. Die SG BBM will ihre Heimserie festigen, in ihrer altehrwürdigen Viadukthalle haben die Bietigheimer in dieser Saison noch keinen Punkt abgegeben.
"Anderes Spiel als in der Hinrunde"
„Friesenheim hat eine starke Mannschaft“, sagt Paco Barthe, „wir aber haben das Ziel, alle unsere restlichen Heimspiele zu gewinnen.“ Aus den Worten des 23-jährigen deutsch-französischen Rückraumspielers, in dieser Saison so etwas wie der Shooting-Star im Team der SG BBM, spricht das wiedererstarkte Selbstvertrauen der Schwaben. Ein wenig sitzt noch der Stachel der knappen 25:26-Niederlage in Ludwigshafen im Fleisch der Bietigheimer Handballer. „Das Hinspiel war sehr eng“, sagt SG BBM-Trainer Hartmut Mayerhoffer. „Es hätte in beide Richtungen gehen können, aber wir waren damals noch nicht stabil genug.“ Die SG BBM verharrte Mitte Oktober noch im tiefen Tabellenkeller. Der Mitabsteiger aus der Vorderpfalz setzte nach ebenfalls durchwachsenem Auftakt bereits zu seinem Höhenflug an, der die TSG Friesenheim bis auf einen sicheren vierten Tabellenrang führte.
TSG noch mit Chance auf Top 3
Im Ludwigshafener Stadtteil ist man mit der momentanen Platzierung mehr als zufrieden. Das Jahr nach dem Abstieg sollte der Konsolidierung dienen. Es galt, eine ganze Reihe von Abgängen zu kompensieren, mit Benjamin Matschke trat ein neuer Trainer auf den Plan und die Nachfolge von Thomas König an. Und die neu zusammengestellte Mannschaft harmoniert schneller als erwartet. „Eine wirklich gute Mischung aus erstligaerfahrenen Spielern und jungen Talenten dahinter“, lautet die Einschätzung von Mayerhoffer. Mit Kapitän und Linksaußen Philipp Grimm (183/98 Saisontore) und Nico Büdel (117) stehen zwei dieser Routiniers an der Spitze der Friesenheimer Torewerfer. Die Pfälzer zählen aber auch zu den abwehrstärksten Teams der Liga und haben mit Kevin Klier und Roko Peribono zwei herausragende Torsteher zwischen den Pfosten.
SG BBM will die Heimpunkte
Trotz der Pause am letzten Spieltag ist der Vorsprung der SG BBM auf die Abstiegsplätz bei sechs Punkten konstant geblieben. „Das ist positiv“, sagt Mayerhoffer. „Aber wir müssen weiter schauen, dass wir den Abstand halten und möglichst noch vergrößern. Deshalb wollen wir das Spiel gewinnen, das ist keine Frage.“ Die Stimmung im Team könnte nach dem überzeugenden 36:25-Erfolg vor einer Woche gegen den VfL Bad Schwartau nicht besser sein. Mayerhoffer nutzte die klare Führung, um denjenigen mehr Spielanteile zu geben, die zuletzt eher in der zweiten Reihe standen. Spieler wie Gerdas Babarskas, Max Emanuel oder auch Stanislaw Gorobtschuk nutzten das. Die Bietigheimer gehen ohne Verletzungssorgen ins Spiel und können erneut auf ihren kompletten Kader zurückgreifen.
Der Ehrgeiz der Bietigheimer Handballer ist angestachelt, auch gegen eines der Spitzenteams der Liga zu punkten. Auch wenn die Bilanz der beiden Teams relativ ausgeglichen ist, der letzte Heimerfolg der SG BBM gegen Friesenheim datiert immerhin schon aus dem Jahr 2012.