Handball Hochburg Bietigheim

Bietigheimer Handballer sehnen erstes Spiel nach Corona-Pause herbei

Verrückte Wochen liegen hinter den Zweitliga-Handballern der SG BBM Bietigheim. Erst die Corona-Zwangspause wegen positiv getesteter Spieler, zuletzt die Spielabsage wegen eines fälschlicherweise positiven Tests beim Gegner. Am Samstag (17 Uhr) soll nach vier Wochen Wettkampfpause endlich wieder der Ball fliegen im Gastspiel beim EHV Aue. Nach drei Spielabsagen stehen die Ampeln auf Grün und alle sind heiß auf den Wettkampf.

Keine Frage: es ist ein wenig wie ein fliegender Neustart in die Saison, der den Handballern der SG BBM da am Samstag bevorsteht. Coach Hannes Jón Jónsson muss vor dem Gastspiel in der zuschauerlosen Erzgebirgshalle in Lößnitz mit einigen Unbekannten in seiner Gleichung umgehen. In normalen Zeiten wären ein, zwei Vorbereitungsspiele eine angemessene Standortbestimmung nach einer längeren Spielpause. Doch diese Möglichkeit entfällt komplett. Stattdessen versuchen die SG BBM-Akteure mit einer ganz normalen Vorbereitungswoche und vielen Routine-Abläufen in ihren Rhythmus zu finden. Immerhin hat Jónsson aktuell im isolierten Trainingsbetrieb praktisch seinen kompletten Kader zur Verfügung. Damit sind auch realistische Spielsituationen 6 gegen 6 möglich, ein nicht zu unterschätzender Umstand.

Der Bietigheimer Trainer muss weiterhin auf den noch immer an einer Schulterverletzung laborierenden Tim Dahlhaus im rechten Rückraum verzichten. Auch Linksaußen Martin Marcec soll nach fast einjähriger Verletzungspause nach seinem Kreuzbandriss beim EHV Aue noch nicht zum Einsatz kommen. Die SG BBM steht personell da, wo sie am 17. Oktober mit dem 20:22-Auswärtserfolg bei TV Hüttenberg aufgehört hat. Doch wird das Team so schnell wieder in den Wettkampfmodus finden können?

Kurioserweise muss sich der Gegner aus Aue genau mit derselben Situation auseinandersetzen. Die Erzgebirgischen Handballer haben mit drei Spielen zwar eine Begegnung mehr auf dem Saisonkonto als die SG BBM. Das letzte Spiel der Truppe von Trainer Stephan Swat war die 32:35-Heimniederlage gegen HSV Hamburg, ehe vor vier Wochen auch die Sachsen in Corona-Quarantäne geschickt wurden. Zuvor hatte der Tabellendreizehnte der abgebrochenen letzten Saison mit zwei Auftaktsiegen gegen Rimpar und in Ferndorf aufhorchen lassen. Die Erzgebirgischen liegen – soweit man das nach drei gespielten Partien sagen kann – im Soll. Die größte Baustelle im Swat-Team war im Sommer durch den Abgang von Spielmacher Benas Petreikis zu Liga-Konkurrent TuS N-Lübbecke entstanden. Doch mit Goncalo Ribeiro scheinen die Sachsen einen guten Griff auf der Mittelposition getätigt zu haben. Der 23-jährige Portugiese ist mit seinen 13 Treffern der bislang erfolgreichste Feldtorschütze. Er wird in der Statistik nur vom wuchtigen Bengt Bornhorn (19/8) am Kreis übertroffen, der im Team auch für die Siebenmeter verantwortlich ist.

SG-Coach Hannes Jón Jónsson wird - zumindest nach dem Spiel - ein wenig ausführlicher als gewohnt in seiner Muttersprache fachsimpeln können. Mit Sveinbjörn Petursson im Tor und Arnar Birkir Halfdansson auf Halbrechts verstärken zwei Landsleute des Isländers seit dieser Saison den EHV Aue.

Beide Teams stehen durch die Spielabsagen vor knallharten Wochen. Für die SG BBM sind in den knapp sieben Wochen bis zum Jahresende 11 Punktspiele angesetzt. Am Mittwoch bereits folgt das Heimspiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau. Eine Termindichte, die Hannes Jón Jónsson im Idealfall in einen „Flow“ ummünzen will. Ganz so, wie die vergangene Rückrunde für die SG BBM mit einer Siegesserie begonnen hatte. In diese Erfolge reihte sich auch der 33:29-Sieg der SG BBM im letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams im Februar in der EgeTrans Arena ein. Die Bietigheimer Handballer schraubten damit ihre Bilanz gegen die Sachsen auf 14 Sieg in 24 Begegnungen. Aus den letzten acht Spielen holten die Schwaben stets etwas Zählbares. „Wir sind gut gerüstet und wollen einen Sieg in Aue“, hat Torjäger Jonas Link schon mal per RegioTV ausrichten lassen.

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