Die Handballer der SG BBM Bietigheim wollen am 22. Spieltag weiter an ihrer Erfolgsserie arbeiten. Am Freitag (19 Uhr) kommt der Tabellenletzte TSV Bayer Dormagen in die Viadukthalle. Für das Spiel werden keine Einzeltickets angeboten. Die Partie wird im kostenfreien Livestream unter www.handball-deutschland.tv zu sehen sein.

Die Hinrundenpartie im Bayer Sportcenter reihte sich in jene Spiele ein, an die die Schwaben nur ungern erinnert werden wollen. Bietigheim musste sich nach einer schwachen Offensiv-Leistung mit 21:20 Toren geschlagen geben. Die Partie setzte eine jahrelange Negativserie fort, die für die historische Zweitligabilanz der SG BBM außergewöhnlich ist. Nur zwei von 14 direkten Duellen konnten die Schwaben für sich entscheiden, in den letzten sechs Vergleichen ging Bietigheim als Verlierer vom Feld. Und auch diesmal sollten sich die Jungs von Iker Romero von der Ausgangslage nicht täuschen lassen.

Dormagen konnte noch nicht an die letzte Saison anknüpfen, die die Rheinländer als Tabellensiebter abschlossen. Neun Punkte aus 19 Spielen sind eine Ausbeute, die am Ende nicht für den Klassenerhalt reichen wird. Dazwischen streute Dormagen immer wieder Ausrufezeichen, wie beim 23:19-Erfolg gegen Nordhorn-Lingen kurz vor Weihnachten. Besonders auswärts aber ist die Bilanz mit nur einem Zähler (in Aue) überschaubar. Zu wenig für TSV-Coach Dusko Bilanovic, der Mitte Januar freigestellt wurde. Bis zum Saisonende nimmt der bisherige Co-Trainer Peer Pütz (30) eine Interimsrolle ein. Die Weichen für die kommende Saison sind schon gestellt, Matthias Flohr, derzeit Assistenzcoach beim Erstligisten HBW Balingen-Weilstetten und früherer National-Linksaußen, übernimmt in Dormagen die Kommandobrücke.

Das Verletzungspech bleibt den „Wieseln“ auch zu Beginn der Rückrunde treu: Patryk Biernacki fiel zuletzt mit einer Reizung der Patellasehne aus, Finn Johannmeyer musste wegen eines gerissenen Bandes im Daumen pausieren und Rechtsaußen Jakub Sterba kugelte sich im letzten Spiel bei der klaren 24:34-Heimniederlage gegen den ASV Hamm-Westfalen die Schulter aus. Damit wird es beim TSV vor allem hinter der ersten Sieben ziemlich dünn. Hoffnung macht im Rückraum immerhin die Rückkehr von Shooter Alexander Senden nach langer Verletzung und der erste Auftritt des 23-jährigen Kroaten Mislav Grgic, der vor zwei Wochen kurzfristig nachverpflichtet wurde. Angesichts der Tabellensituation werden die Wiesel auch in der Viadukthalle mit aller Macht ihre Chance suchen.

„Gegen Dormagen haben wir aus dem Hinspiel etwas gutzumachen“, bestätigt Dominik Claus. Der Linkshänder im rechten Rückraum der SG BBM warnt davor, den Tabellenletzten zu unterschätzen. „Dormagen ist für uns immer ein unangenehmer Gegner gewesen, wir dürfen uns von der Tabellensituation nicht täuschen lassen. Wir müssen versuchen, unser Spiel zu machen.“

Neben dem langzeitverletzten Patrick Rentschler wird am Freitag auch Jonas Link nicht mehr auf der Bank der Schwaben platznehmen. Am letzten Tag des Transferfenster meldete die SG BBM den sofortigen Wechsel des Rechtshänders zu den Rimpar Wölfen. Unter Iker Romero hatte der Rückraum-Shooter, der in den vergangenen dreieinhalb Spielzeiten vielen Bietigheimer Partien seinen Stempel aufprägte, in dieser Saison nur geringe Spielzeiten erhalten.

Die Hinrundenpartie im September ist für den spanischen Trainer übrigens abgehakt. „Ich schaue nicht zurück, wir können das Ergebnis nicht mehr ändern“, sagt Romero. „Wir stehen vor einer Englische Woche, die uns fordern wird. Auch gegen Dormagen wissen wir genau, was wir machen müssen und folgen dem Plan.“ Nachdem Spiel gegen Dormagen muss die SG BBM am Mittwoch nach Emsdetten. Für Dominik Claus ist die Blickrichtung nach sechs Siegen aus den letzten 7 Spielen klar: „Es stimmt schon: Wir schauen aktuell eher nach oben als nach unten.“

Sofern es die Corona-Lage zulässt, plant die SG BBM für das Heimspiel am 26. Februar gegen Empor Rostock ihre Rückkehr in die EgeTrans Arena. Nach gegenwärtigem Stand sind bei einer Obergrenze von 2250 Zuschauern wieder Einzelticket im freien Verkauf erhältlich.