Handball Hochburg Bietigheim

Bietigheim will beim TV Großwallstadt torgefährlicher auftreten

Am 23. Spieltag der 2. Bundesliga müssen die Bietigheimer Handballer beim TV Großwallstadt antreten. Die Mainfranken liegen unter dem früheren Trainer der SG BBM, Ralf Bader, als bester Aufsteiger aktuell einen Punkt vor den Schwaben. Zu sehen ist das Spiel am Samstag (19:30 Uhr) im Livestream unter www.sportdeutschland.tv.

Nur ungern erinnern sich die Bietigheimer Ballwerfer an den 2. Dezember. Aus Sicht der SG BBM markierte das Hinspiel in der Viadukthalle den coronabedingten Tiefpunkt der laufenden Saison. Direkt aus seiner zweiten Quarantäneperiode heraus ging Bietigheim geschwächt in die Partie. Drei Spieler erkrankt, der eine oder andere angeschlagen, die Mannschaft aus dem Rhythmus - selbst Trainer Hannes Jón Jónsson hatte sich für den Notfall bereitgehalten und vorsorglich in die Spielerliste eintragen lassen. Am Ende ging Bietigheim nach einem 9:10- Halbzeitrückstand im zweiten Abschnitt die Puste aus, die SG BBM unterlag deutlich mit 17:28 Toren. Wenn auch im Corona-Wirbel gefangen, diese Klatsche wurmte die Spieler um Kapitän Jan Asmuth mächtig.

Es blieb nicht die einzige Überraschung, die der TV Großwallstadt in fremden Hallen ablieferte. Im Februar folgte der viel beachtete 29:28-Erfolg beim VfL Gummersbach. In der Auswärtstabelle liegt Großwallstadt mit 5 Siegen und 4 Unentschieden aktuell auf Rang Drei. Diametral zur Auswärtsstärke steht die Ausbeute des Aufsteigers, wenn es auf die andere Mainseite in die traditionsreiche Untermainhalle zu Elsenfeld geht. Kein Verein hat zu Hause weniger Punkte geholt als Großwallstadt. Nur in zwei von 9 Heimspielen ging die Bader-Truppe als Sieger vom Platz.

Aber selbst nach der jüngsten 17:22-Niederlage im Nachbarschaftsduell bei den Rimpar Wölfen kann der am besten positionierte der vier Aufsteiger mit mächtig viel Selbstvertrauen in die kommenden Aufgaben gehen. Längst laufen beim Traditionsverein die Planungen für die nächste Runde - und zwar für die 2. Liga. Unter anderem wurde Baders Vertrag um zwei Jahre verlängert. Mit 19:23 Punkten ist bei 15 ausstehenden Partien zwar noch vieles möglich, aber die Truppe um Kapitän Florian Eisenträger hat nach der Hälfte der Saison verinnerlicht, dass sie gegen jeden Gegner in der Liga punkten kann.

Ein Erfolgsfaktor ist sicher, dass es in kürzester Zeit gelang, mit dem erst im Oktober verpflichteten Savvas Savvas einen bundesligaerfahrenen Rückraumwerfer in die Mannschaft zu integrieren. Zusammen mit Spielmacher Marko Matijasevic und Tom Jansen auf Halbrechts stellt Großwallstadt einen schlagkräftigen Rückraum. Es gelingt aber auch immer wieder Partien über das Tempospiel zu dominieren. Dann machen die Außen Eisenträger und Pierre Busch ihre Tore. Nachdem Youngster Busch mit einem Kreuzbandriss ausfällt, hilft Routinier Michael Spatz auf der rechten Außenposition und am Siebenmeterpunkt aus. Der 38-Jährige hatte nach dem Aufstieg seine lange Karriere in der 1. und 2. Liga eigentlich beendet und war beim TVG in die Rolle des Sportlichen Leiters gewechselt.

Den Bonus an Selbstvertrauen, mit dem Großwallstadt in seine Partien gehen kann, müssen sich die Bietigheimer Handballer erst noch erarbeiten. Nach der 20:25-Heimniederlage gegen den ASV Hamm-Westfalen war wieder einmal Ursachenforschung angesagt. Eine starke Abwehrleistung und ein überragender Aron Edvardsson im Tor haben die vierte Saisonniederlage in eigener Halle nicht verhindern können. „Wir kreieren zu wenige Chancen, treffen schlechte Wurfentscheidungen“, stellte Kapitän Asmuth unlängst fest. Ein Umstand, der sich auch in der Saisonstatistik ablesen lässt. Im Schnitt erzielt die SG BBM pro Spiel 26 Tore. Zum Vergleich: in der vergangenen Runde waren es zum selben Zeitpunkt noch 1,5 Tore mehr pro Spiel.

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