Handball Hochburg Bietigheim

Bietigheim will bei Aufsteiger Eintracht Hagen hellwach sein

Dem 33:28-Sieg bei Elbflorenz Dresden ließen die Bietigheimer keine 48 Stunden später am Sonntag vor eigenem Publikum einen 34:20-Kantersieg gegen die HG Saarlouis folgen. Die Stimmung unter dem Viadukt ist mit 8:2 Punkten und Platz 4 in der Tabelle bestens. „Könnte schlechter laufen“, übt sich Kapitän Patrick Rentschler in Understatement. Und Mayerhoffer muss, auch wenn er erklärtermaßen kein Freund der Doppelspieltage ist, weil sie den Spielern zu wenig Zeit zur Regeneration bieten, doch eingestehen, dass sein Team mit der Belastung sehr gut zu Recht zu kommen scheint. „Die Siege haben uns gut getan“, sagt der Schwaben-Coach. „Wir haben viel durchgewechselt, konnten viele Leute bringen und die Belastung verteilen. Wir waren in beiden Spielen hellwach. Das war unser Vorteil.“

Ein gutes Stück zahlt sich jetzt nach den Worten von Mayerhoffer die gute Saisonvorbereitung unter Athletiktrainer Nils Heinze aus. Denn die Mannschaft präsentiert sich nach fünf Spielen topfit und wird auch am Samstag mit dem kompletten Kader ins Ruhrgebiet reisen können. Nach einer unglücklichen 25:26-Niederlage beim VfL Lübeck-Schwartau am Dienstag wartet dort ein Aufsteiger mit etwas Wut im Bauch auf den Tabellenvierten. Das noch sieglose Team von Trainer Niels Pfannenschmidt musste einem schweren Auftaktprogramm, unter anderem mit Heimniederlagen gegen die beiden Bundesliga-Absteiger Balingen-Weilstetten und Bergischer HC, Tribut zollen.

„Die brennen jetzt auf den ersten Sieg“, weiß der neue SG BBM-Keeper Jürgen Müller, der noch gute Kontakte nach Hagen pflegt, insbesondere zu Rechtsaußen Dragan Tubic und zu Sebastian Schneider im linken Rückraum. Schneider war ein wenig dafür verantwortlich, dass Müller 2015 nach Hagen gewechselt war. Vor dem Bietigheimer Gastspiel glühen jetzt selbstredend die Kommunikationskanäle. „Ich freue mich schon darauf, mal wieder dort zu sein“, sagt Müller. Und zum nächsten Gegner: „Die 0:10 Punkte sind nicht der Maßstab für das Team. Die Mannschaft hat Qualität“. Und das nicht zu knapp. Mit nicht weniger als 9 Neuzugängen hat sich der Zweite der Drittliga-Staffel West für die 2. Liga gerüstet, darunter erfahrenen Handballer wie der Pole Bartosz Konitz (Stettin), Daniel Mestrum (Gummersbach) oder der 41-jährige Torwart-Routinier Dragan Jerkovic (TVB Stuttgart).

Deshalb passt das gegenwärtige Mantra von Hartmut Mayerhoffer auch auf die Partie in Hagen: „Wenn du nicht zu 100 Prozent bei der Sache bist, wirst du in dieser Liga kein Spiel gewinnen.“ Der Bietigheimer Übungsleiter wird versuchen, seine Mannschaft entsprechend vorzubereiten. „Wir haben am Montag und Dienstag nicht trainiert, damit nach dem Doppelspieltag die Köpfe wieder frei werden“, sagt Mayerhoffer. „Am Samstag jedoch werden wir versuchen, die Abwehr wieder so hinzubekommen wie in den letzten Spielen. Eine gute Abwehr/Torwart-Leistung muss wieder zur Basis für unser Spiel werden.“

Jürgen Müller wird dann zunächst wieder auf der Bank Platz nehmen. Auch wenn es den 30-jährigen Goalie mächtig juckt, seine Künste an alter Wirkungsstätte zu zeigen, wird Domenico Ebner in der Startaufstellung den Platz zwischen den Pfosten einnehmen. „Ebo hält im Moment super, das muss man einfach anerkennen“, sagt der erfahrenere Müller über seinen jüngeren Kollegen. „Wenn ich gebraucht werde, bin ich da und werde auch meine Leistung bringen.“ Aber letztendlich ist für Müller, der nach einer einjährigen verletzungsbedingten Zwangspause in Bietigheim zum Comeback in den Spitzenhandball ansetzt, zweitrangig wer im Tor steht. „Entscheidend ist der Erfolg der Mannschaft.“

Bericht: Bernhard Gaus

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