Handball Hochburg Bietigheim

Bietigheim vor Neustart in die Liga

Nach vier Spielausfällen und einem Monat Zwangspause will die SG BBM Bietigheim am Samstag (17 Uhr) beim EHV Aue die Saison in der 2. Handball-Bundesliga endlich wieder aufnehmen. Das Spiel in der Erzgebirgshalle in Lößnitz wird als Livestream unter www.handball-deutschland.tv zu sehen sein.

Nach dem Auslaufen der eigenen coronabedingten Quarantäne, der die zwei Spiele in Essen und gegen die Eulen Ludwigshafen zum Opfer gefallen waren, mussten zwei weitere Partien abgesagt werden, diesmal wegen Coronafällen bei den gegnerischen Teams. Die Begegnung mit Hamm-Westfalen und die kurzfristig in der Länderspielpause angesetzte Nachholpartie in Essen fielen aus. Die lange Pause hat für Jochen Zürn zwei Seiten. „Wir hätten schon die Partie gegen Hamm gerne wieder gespielt“, bestätigt der Sportliche Leiter der SG BBM. Die Mannschaft sei hungrig aus der Quarantänesituation gekommen, bereit für die nächste Partie. „Der eine oder andere konnte die lange Pause aber auch nutzen, um kleinere Blessuren auszukurieren“, so Zürn. Der Terminplan jedenfalls wird enger. Bis zum Saisonfinale Mitte Juni stehen noch 15 kräftezehrende Ligaspiele auf dem Programm. Beginnend mit dem Auswärtsspiel beim EHV Aue weist der Terminplan der SG BBM fünf Spiele innerhalb von 14 Tagen aus.

Vier Wochen ohne Ligaspiel stellen jedes Team vor besondere Herausforderungen. Am Samstag muss trotz fehlender Spielpraxis die Wettkampfhärte auf den Punkt wieder da sein. Denn in der Erzgebirgshalle wartet ein bis in die Haarspitzen motivierter Gegner. Für die abstiegsgefährdeten Sachsen-Handballer ist die Partie gegen Bietigheim das „Endspiel #1“. Nur eines der sechs Spiele in diesem Jahr, in denen es fast ausnahmslos gegen Teams aus dem vorderen Tabellendrittel ging, konnten die Erzgebirgischen für sich entscheiden. Bei Bundesliga-Absteiger Eulen Ludwigshafen feierte Aue einen 23:25-Überraschungserfolg. Mit der jüngsten 30:27-Niederlage im Sachsenderby beim HC Elbflorenz verfestigte sich der vorletzte Tabellenplatz. Und nachdem sich der TuS Ferndorf am Mittwoch mit einem Sieg im Nachholspiel beim VfL Lübeck-Schwartau fürs erste von den Abstiegsplätzen verabschiedet hat, beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer jetzt drei Punkte. Dabei war schon das letzte Jahr in Aue turbulent verlaufen, sportlich überraschend erfolgreich, aber von der lebensbedrohenden Corona-Erkrankung von Trainer Stephan Swat geprägt. In die aktuelle Saison ist der EHV deshalb mit einer Teamlösung auf der Bank gestartet. Neben Swat tragen bei den Spielen vor allem Kirsten Weber und Torwart-Trainer Michael Hilbig die Verantwortung.

In der vergangenen Saison belegte der Erzgebirgische Handballverein in der Endabrechnung einen ausgezeichneten fünften Rang. Trotz des sportlichen Erfolgs war der EHV vorsichtig geblieben, formulierte den Klassenerhalt als sein primäres Saisonziel. Das Hinspiel in der Bietigheimer Viadukthalle hat sich im Nachhinein ein wenig als Blaupause der bisherigen Saison erwiesen. Aue spielt oft auf Augenhöhe, führt in Bietigheim zur Halbzeit mit 15:16 und muss in der Schlussphase der SG BBM mit 33:30 Toren den Vortritt lassen. Für die SG BBM traf Routinier Christian Schäfer zweistellig (11/7).

Bei Tabellenelften aus Bietigheim (24:22 Punkte) hat man sich indes auf die Restsaison eingeschworen. Das obere Tabellendrittel scheint vor dem 27. Spieltag außer Sichtweite. Der latenten Gefahr, die Saison im tabellarischen Niemandsland der 2. Liga zu Ende spielen zu müssen, will man sich mit Macht entgegenstemmen. „Wir müssen uns unsere eigenen Ziele setzen, was Mannschaft und Trainer getan haben“, bestätigt Jochen Zürn eine Strategie der kleinen Schritte. „Die Jungs sind bereit, diese Situation anzunehmen.“ Ein erster Schritt wäre sicher die Wiederholung des Hinspielerfolgs beim EHV Aue. Am Mittwoch wartet dann in der EgeTrans Arena eine „Highlight-Partie“ gegen den Tabellenzweiten HSG Nordhorn-Lingen auf die Jungs um Trainer Iker Romero.

Foto: Hansjürgen Britsch

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