Handball Hochburg Bietigheim

Bietigheim startet mit Nachholspiel aus der Quarantäne

Nach der zweiten Corona-bedingten Quarantäne greift die SG BBM Bietigheim am Mittwoch wieder ins Geschehen der 2. Handball-Bundesliga ein. Zu Gast in der Viadukthalle (19.30 Uhr) ist Aufsteiger TV Großwallstadt. Da in der Halle keine Zuschauer zugelassen sind, verstärkt die SG BBM den Service ihres Live-Streams mit zusätzlichen Kameraperspektiven und erweiterter Moderation auf www.sportdeutschland.tv.

Am 21. Oktober musste die Partie des 4. Spieltages aufgrund eines positiven Covid-19-Tests bei einem Spieler der SG BBM kurzfristig abgesagt werden. Die Bietigheimer Handballer sind jene Mannschaft, die in der 2. HBL bislang die wenigsten Partien bestreiten konnte. Während die Jungs um Kapitän Jan Asmuth bei drei Saisonspielen stehen, hat Aufsteiger Dessau-Roßlau schon zehn Partien ausgetragen. Und zum zweiten Mal steht der letztjährige Tabellendritte vor einem Kaltstart. Der Terminsituation geschuldet bleibt den Bietigheimer Ballwerfern denkbar wenig Zeit für eine reguläre Spielvorbereitung. Erst am Montag ist die Quarantäne beendet worden. Und die Schwaben sind gut beraten schleunigst zu ihrem Wettkampfmodus zu finden. Im Dezember stehen bis zu neun Partien im dicht gedrängten Spielkalender.

Wenn man etwas Positives zur aktuellen Lage finden will, dann ist es, dass die Spieler von Hannes Jón Jónsson diese Situation schon kennen. Doch kann man so schnell wieder seine Wettkampfhärte finden? „Die Jungs sind heiß darauf, wieder zu spielen“, das stimmt den Trainer optimistisch.

In punkto Spielpraxis und Spielrhythmus ist der TV Großwallstadt nach acht Saisonspielen augenblicklich meilenweit voraus. Die Mainfranken meldeten sich nach einem Jahr in der Drittklassigkeit eindrucksvoll in Liga 2 zurück. Der Traditionsverein, der in den 70er und 80er Jahren in Serie Deutsche Meisterschaften, Pokalgewinne und Europapokaltitel einfuhr, wird vom früheren SG BBM-Coach Ralf Bader trainiert. Der 40-Jährige führte Großwallstadt als Staffelsieger der 3. Liga Mitte zurück ins Unterhaus. Und dort sorgte die Bader-Truppe ausschließlich auswärts für Furore. Während der Aufsteiger in heimischer Halle noch auf den ersten Punkterfolg wartet, klappt es mit 5:3 Punkten in fremden Hallen umso besser. Zuletzt entführte der Aufsteiger am Samstag mit einem 23:23 einen Punkt bei Bietigheim-Bezwinger TSV Bayer Dormagen.

Erfolgreichster Werfer ist der Slowene Marko Matijasevic, der sich mit trickreichen 1:1-Aktionen und 42/2 Toren auf der Mittelposition bestens in der 2.HBL einführte. Kapitän und Linksaußen Florian Eisenträger formulierte das Ziel der Bader-Schützlinge so: „Wir wollen uns als Mannschaft in der 2. Bundesliga etablieren.“ Im Vergleich zur Vorsaison hat Großwallstadt sein Personal für eine kraftraubende Runde breiter aufgestellt. Statt großer Namen kam zunächst mit Pierre Busch ein Nachwuchsmann aus Gummersbach, der seine Torgefährlichkeit auf Rechtsaußen bereits unter Beweis stellte. Dann verpflichtete der Aufsteiger Ende Oktober mit Savvas Savvas einen Distanzwerfer mit Erst- und Zweitligaerfahrung für den linken Rückraum. Der 23-jährige Grieche, zuletzt für GWD Minden am Ball, hat schon nach kurzer Zeit entscheidende Anteile am Großwallstädter Spiel. Mit Jan-Steffen Redwitz (31) steht ein Mann zwischen den Pfosten, der schon bei Eisenach, Neuhausen/Erms und Hüttenberg Erfahrung in den Profiligen sammelte.

Für die SG BBM wird es in der Viadukthalle zunächst darum gehen, die eigene Nervosität, die bei allen drei bisherigen Auftritten in dieser Spielzeit augenfällig war, schnellstmöglich aus den Kleidern zu schütteln. Die nötige Sicherheit will sich die SG BBM mit einer stabilen Abwehr holen. Bietigheim muss umgekehrt das Großwallstädter Tempospiel verhindern. Damit die gefährlichste Waffe des Aufsteigers nicht zündet, braucht es mehr Ballsicherheit in den eigenen Angriffsaktionen und eine bessere Wurfquote als bei den bisherigen Auftritten.

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