Handball Hochburg Bietigheim

Bietigheim noch in Kampf um Platz 4 involviert

Zwei Spieltage, dann ist eine denkwürdige Saison in der 2. Handball-Bundesliga Geschichte. Die SG BBM hat noch zwei Top-Spiele vor der Brust. Am Sonntag (17 Uhr, www.sportdeutschland.tv) müssen die Schwaben beim HC Elbflorenz Dresden antreten, ehe zum Saisonfinale in einer Woche der aktuelle Tabellenzweite HSV Hamburg in der Bietigheimer Viadukthalle gastiert.


Nettelstedt, Hamburg und Gummersbach machen Meisterschaft und Aufstieg in der 2. HBL unter sich aus. Das steht schon seit Wochen fest. Dahinter ist der Kampf um Platz 4 zumindest etwas für die Statistiker. Nach der jüngsten 32:35-Heimniederlage gegen den ThSV Eisenach haben die Bietigheimer Handballer auf Rang Sieben auch bei einem Erfolg beim Tabellenvierten Elbflorenz die Karten nicht mehr selbst in der Hand. Aue, Dormagen und Großwallstadt stehen nach Minuspunkten jetzt besser als die SG BBM.


Wesentliche Entscheidungen im Unterhaus können bereits an diesem vorletzten Spieltag in anderen Arenen fallen. N-Lübbecke kann mit einem Erfolg bei den Rimpar Wölfen den Aufstieg genauso klar machen wie der HSV Hamburg im Nachholspiel am Dienstag gegen den ASV Hamm-Westfalen. Am Tabellenende muss Aufsteiger Fürstenfeldbruck den Gang zurück in die 3. Liga antreten. Vor dem Schlusslicht hat sich mit Konstanz, Emsdetten und Wilhelmshaven ein Dreikampf um den rettenden 16. Tabellenplatz formiert, der allerdings erst am finalen Spieltag entschieden wird.


Die Motivation bei den Bietigheimer Handballer ist am Ende einer kräftezehrenden Saison intakt. Nicht nur Interimscoach Brian Ankersen will sich erfolgreich aus seiner Aushilfsrolle verabschieden, auch die Mannschaft wird noch einmal das Maximale versuchen. Bietigheim kann sich mit zwei kompletten Trainingswochen auf die beiden letzten Spiele der Saison 2020/21 konzentrieren. Dieser Rhythmus war in einer vom späten Start, vielen Quarantänesituationen und oft kurzfristigen Spielverlegungen geprägten Runde selten der Fall und kann im Finale ein gewisser Vorteil sein, wenn es darum geht, die letzten Kraftreserven zu mobilisieren. Elbflorenz, der Gegner am Sonntag, war noch am Mittwoch gefordert, unterlag beim VfL Gummersbach mit 32:29 Toren, was den Kampf um Platz vier wieder richtig spannend machte.


Auch wenn jede Verletzung ihre individuelle Geschichte hat, am Ende einer denkwürdigen Saison zahlen einige Teams der hohen Belastung Tribut. Die Ausfälle häufen sich. In diese Kategorie fällt auch die Knieverletzung von Patrick Rentschler. Der 30-jährige Routinier wurde am Dienstag in der Orthopädischen Klinik Markgröningen erfolgreich am Kreuzband operiert. Damit steht aber auch fest, dass die SG BBM die kommende Hinrunde ohne den Kreisläufer und Abwehrorganisator planen muss, je nach Heilungsverlauf auch länger. In den letzten beiden Spielen fehlt zudem Torsteher Nick Lehmann (Gehirnerschütterung).


Die Partie in der Ballsport Arena Dresden, in der am Sonntag bis zu 956 Zuschauer zugelassen sein werden, ist auch das Duell der Top-Torschützen der Liga. SG BBM-Rechtsaußen Christian Schäfer hat bislang 238 Saisontore in der offiziellen Statistik stehen. Gegen Eisenach verwandelte der Linkshänder seinen 100. Siebenmeter. Damit wird der Kleinbottwarer an den letzten beiden Spieltagen wohl nicht mehr von der Spitze zu verdrängen sein. Nicht von Tom Skroblien (201/79), dem Linksaußen von Tabellenführer N-Lübbecke und auch nicht vom Dresdner Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig, der mit stolzen 193/81 Toren den dritten Platz belegt. Für den 32-jährigen Schäfer, der seit 2007 das Trikot der SG BBM in der 2. und 1. Liga trägt, wäre es die zweite Torjägerkanone in der 2. HBL. Schon 2016 ging dieser inoffizielle Titel an den Bietigheimer Dauerbrenner. Vor fünf Jahren standen am Ende 281 Saisontore, davon 143 Feldtore und 138 Siebenmeter zu Buche, damals absoluter Topwert für die 2. Liga.


Beim knappen 28:29-Erfolg des HC Elbflorenz in der Hinrunde spielten Mitte Februar Dresdens gefährliche Rückraumwerfer groß auf. Sebastian Greß, Mindaugas Dumcius und Ivar Stavast erzielten in der Viadukthalle zusammen 17 Tore. Auf Bietigheimer Seite war Jonas Link siebenmal erfolgreich.

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