Bietigheim dominiert den Aufsteiger aus Vinnhorst
Die Bietigheimer Handballer zeigen sich vom Verlust der Tabellenführung gut erholt und gewinnen am Mittwoch gegen den TuS Vinnhorst überlegen mit 28:14 (11:5) Toren. Der Zweitliga-Neuling bleibt trotz einer im ersten Abschnitt starken Defensivleistung chancenlos.
11:11 – das war nicht der Halbzeitstand vor den 1017 Handballfans in der Bietigheimer Viadukthalle, sondern die Paradenbilanz der beiden Torsteher Fredrik Genz und Stefan Hanemann in den ersten 30 Minuten. Und das, gepaart mit der Torausbeute, sagt einiges aus über den Verlauf des Spiels. Bis zu diesem Zeitpunkt dominierten nämlich beide Abwehrreihen. Neun Minuten muss Vinnhorst auf seinen ersten Torerfolg warten, doch da hatten auch die Hausherren erst zweimal eingenetzt.
Starke Abwehrreihen provozieren technische Fehler und machen es den Torleuten in der einen oder anderen Situation einfacher, etwas für ihre Statistik zu tun. Aber nicht nur - Genz wie Hanemann nehmen auch eine Reihe freier Bälle weg. Früh bringt TuS-Coach Davor Dominikovic aufgrund der Torflaute den zusätzlichen Feldspieler - ohne jeden gefühlten und messbaren Erfolg. Die SG BBM bleibt im Defensivverbund selbst in dieser numerischen Unterzahl „rock-solid“, 9:2 steht es nach dem Tor von SG BBM-Kapitän Paco Barthe nach 23 gespielten Minuten. Noch finden beide Seiten vorne wenig spielerische Lösungen.
Beim 11:5 zur Pause deutet sich ein Offensivdesaster an für die Gäste aus dem Norden Hannovers. Zumal es zu Beginn des zweiten Abschnitts nicht wirklich besser aussieht. Nachdem mit Jonathan Fischers Distanzwurf zum 18:9 das dritte Mal in kurzer Folge der Ball den Weg ins verwaiste Vinnhorster Gehäuse findet, nimmt Dominikovic bereits seine letzte Auszeit.
Bis dahin hat auch der Tabellenzweite trotz deutlicher Führung reichlich technische Fehler in seinem Spiel. Die Schwaben legen aber noch eine starke Schlussviertelstunde aufs Parkett, zeigen endlich ihr Tempospiel, während bei Vinnhorst die Konzentration sinkt. Dabei hat Iker Romero längst kräftig durchgewechselt, bringt Filip Baranasic für Genz im Tor und lässt in diesem Spiel nach längerer Zeit wieder die Youngsters Jona Bader, Valentin Clarius oder Tim Kaulitz von der Leine.
Bietigheim spart Körner. Bereits am Montag geht es zum zweiten Aufsteiger nach Aue, weitere vier Tage später kommt freitags der Tabellenvierte HSC Coburg in die EgeTrans Arena. An dieser Stelle ersparen wir Iker Romero die Spielanalyse, der SG BBM-Coach ist nach seiner Mandeloperation weiter ohne Stimme.
SG BBM: Baranasic, Genz; Vlahovic (3), Claus (1), Wolf, Schäfer (5/3), de la Peña (1), Wiederstein (1), Velz (2), Barthe (2), Hejny (4), Bader (3), Clarius (1), Pfeifer (2), Kaulitz (1), Fischer (2).
TuS Vinnhorst: Kristoffersen, Hanemann; Mileta (1), Kolodziej, Ruddat, Lungela (3/0), Mazic (3), Gertges (1/1), Hagen, Timm, Müßner (2), Schröder, Durmaz (1), Hild (3).
Zeitstrafen: Clarius (59.) – Timm (14.), Durmaz (20.), Mazic (38.), Lungela (51.)
Siebenmeter: 3/3 - 1/2
Spielverlauf: 3:2 (13.), 9:2 (23.), 11:5 (28.), 12:8 (36.), 16:8 (41.), 21:9 (48.), 23:12 (53.), 28:13 (59.), 28:14 (60.)
Schiedsrichter: Katharina Heinz-Hebisch / Sonja Lenhardt (DHB Bundesligakader)
Zuschauer: 1017 (Viadukthalle Bietigheim)