Handball Hochburg Bietigheim

Bietigheim beim Tabellendritten

Vielleicht liegen der SG BBM die Top-Gegner auswärts besser. Mit dieser Hoffnung fahren die Bietigheimer Zweitliga-Handballer am Sonntag nach Sachsen-Anhalt zum Tabellendritten Dessau-Roßlauer HV. Die Partie (17 Uhr) wird im kostenfreien Livestream unter www.sportdeutschland.tv zu sehen sein.

„Ab Sonntag beginnt für uns die Vorbereitung auf das nächste Spiel“. Nach der enttäuschend deutlichen 21:29- Heimniederlage gegen die HSG Nordhorn-Lingen richtete Iker Romero in der aktuellen Trainingswoche den Fokus sicher nicht auf die handballerischen Basics. Die beherrschen seine Jungs, auch wenn das gegen die HSG phasenweise nicht so ausgesehen hat. „Wir werden uns natürlich auf den nächsten Gegner vorbereiten und in der Halle weiter an unserem Handball arbeiten. Aber wir müssen auch darauf reagieren, dass das Selbstvertrauen der Mannschaft heute bei null war.“ Das Motto des Cheftrainers an seine Spieler nach der vierten Niederlage aus den letzten fünf Partien: wieder Vertrauen gewinnen in die positiven Dinge im eigenen Spiel.

Gefordert sind in solchen Saisonphasen die Routiniers im Team. Das weiß der frühere Weltklassespieler natürlich aus seiner eigenen Spielerkarriere ganz genau. Und Romero wird seine erfahrenen Spieler in die Pflicht nehmen, nachdem die SG BBM mit jetzt 12:12 Punkten ins Mittelfeld abgerutscht ist und langfristige Saisonziele zunächst hintangestellt werden müssen. „Wir haben noch zwei Drittel der Saison, um für unsere Ziele zu spielen. Es muss weitergehen, wir werden aufstehen und weiterarbeiten. Ich gebe nie auf, das ist meine Mentalität“, deutet der Spanier an, was er jetzt von seinen Jungs erwartet. Schließlich stehen bis zur WM-Pause, die die Liga im Januar einlegen wird, sechs Ligaspiele plus das Pokal-Achtelfinale gegen den THW Kiel auf der Agenda.

Ob der Dessau-Roßlauer HV allerdings da der richtige Aufbaugegner ist? Die „Biber“ stellen bislang die Überraschungsmannschaft der Liga. In der letzten Runde haben die Sachsen-Anhaltiner lange gegen den Abstieg gekämpft. Doch in der aktuellen Runde und mit bislang 18:6 Punkten sollte der Klassenerhalt bald kein Thema mehr sein. Die Mannschaft strotzt vor Selbstvertrauen. Daran ändert die erste Auswärtsniederlage, das 27:24 im Top-Duell beim ThSV Eisenach, überhaupt nichts. Die Bauhausstädter können Spiele sowohl offensiv wie defensiv für sich entscheiden, knöpften vor der Partie in Eisenach dem bis dato verlustpunktfreien Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten beim 28:28 in der Anhalt-Arena in Dessau den ersten Punkt ab. Die Handschrift von Trainer Uwe Jungandreas ist klar erkennbar, wenn der Tabellendritte sein Tempospiel aufzieht. Spielmacher Vincent Sohmann sorgt für die Umsetzung der Trainerphilosophie in der Offensive, die hinter Aufsteiger Potsdam bislang die meisten Tore in der Liga erzielt hat. Zumindest in dieser Statistik ist übrigens auch die SG BBM mit vorne dabei, deren Angriffsspiel nur zwei Tore weniger als Dessau-Roßlau produziert hat. Im linken Rückraum des DRHV erzielte Timo Löser die meisten Feldtore der Liga (66), noch vor ihm ist Linksaußen Jakub Hrstka mit seinen 70/20 Toren unter den besten Torschützen platziert. Ein wichtiges Glied im Mannschaftsgefüge ist im rechten Rückraum auch Max Emanuel, der sich vor seinem Wechsel nach Dessau ab 2015 fünf Jahre das Trikot der SG BBM übergestreift hatte.

Gästetrainer Daniel Kubes war nach dem klaren Erfolg seiner HSG Nordhorn-Lingen in der Viadukthalle ein erstaunliches Statement wichtig: „Letztes Jahr haben wir hier mit 7 Toren verloren und sind geknickt nach Hause gefahren. Heute war es andersherum, das ist im Handball manchmal so. Was hier in Bietigheim passiert, ist cool und hat meinen größten Respekt.“ Was vermutlich mehr Hoffnung macht als aufbauende Worte von siegreichen Gegnern: von Null auf Hundert, das geht manchmal ganz schnell im Handball.

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