Der zweite Rückrunden-Spieltag in der Handball-Bundesliga hält für den Aufsteiger ein Baden-Württemberg-Derby bereit. Die SG BBM Bietigheim spielt am Donnerstag (19 Uhr) bei den Rhein-Neckar Löwen.

Bis zum Sonntag galt die volle Konzentration der Jungs von Iker Romero ausschließlich dem Rückrundenstart und dem Kellerduell gegen die HSG Wetzlar. Die SG BBM unterliegt denkbar knapp mit 27:28 Toren und verpasst im neunten sieglosen Spiel in Serie einen Befreiungsschlag. Auch nach diesen 60 Minuten wartet Bietigheim weiter auf den ersten Heimerfolg der Saison. Die Partie am Donnerstag in der Mannheimer SAP-Arena startet unter gänzlich anderen Vorzeichen.

Nur vier Tage später steht die Aufgabe bei Baden-Württembergs Top-Team der letzten Jahre auf dem Spielplan. Eine Partie, in der die Bietigheimer Aufsteiger wieder ganz klar die Rolle des Außenseiters einnehmen werden. Und das nicht nur, weil die Rhein-Neckar Löwen bereits in der Hinrunde für eine klare Hierarchie im Handball-Süden gesorgt hatten und die Partie in der EgeTrans Arena mit 25:33 Toren souverän an die Löwen gegangen war. Der Tabellensiebte stellt seit vielen Jahren die Top-Mannschaft aus Baden-Württemberg. Der Kader ist gespickt mit Spielern, die eine hohe individuelle Qualität auf die Platte bringen.

Der Auftakt in die Rückrunde ist auch für das Team von Sebastian Hinze nicht optimal verlaufen. Ohne die deutschen Nationalspieler Sebastian Heymann, Jannik Kohlbacher und Juri Knorr erreichten die Löwen beim HSV Hamburg ein 30:30-Unentschieden. Mit 21:13 Punkten ist der Kontakt zur Tabellenspitze abgerissen. Die SAP-Arena jedoch war in der Hinrunde stets eine Festung für die Mannschaft um Kapitän Patrick Groetzki, die sechs von acht Heimpartien für sich entscheiden konnten. Immerhin: „Angstgegner“ Eisenach und Meister Magdeburg entführten aus Mannheim die Punkte.

Juri Knorr mit acht und Ivan Martinovic mit 11 Toren waren im Hinspiel im September die besten Torschützen auf Löwen-Seite, für die SG BBM war Moritz Strosack mit fünf Toren am treffsichersten. Martinovic, der zu dieser Saison von der MT Melsungen nach Mannheim gewechselt war, ist aktuell auch der beste Löwen-Schütze, mit seinen 124/36 Toren liegt der Halbrechte und Vize-Weltmeister im Liga-Ranking auf Platz 5.

SG BBM-Coach Iker Romero kann sowohl der kurzen Vorbereitungsphase als auch der Außenseiterrolle seines Teams etwas Positives abgewinnen. Zum einen wird keine Zeit mit Grübeln über die Wetzlar-Pleite verschwendet werden. Zum anderen ist es besonders die Außenseiterrolle, die der Aufsteiger bislang gut ausgefüllt und häufig genug unter Beweis gestellt hatte, dass er auch gegen die starken Teams der Liga mithalten kann. Aus diesen Spielen konnten die Bietigheimer Handballer immer wieder Selbstvertrauen mitnehmen - allein das Zählbare blieb den Romero-Buben gegen die Top-Gegner bislang noch verwehrt.